Die Tätigkeit der Benin-Dialoggruppe (BDG) im Verlauf der vergangenen zehn Jahre zeigt, dass 2021 eine Wende eintrat. Politische Entscheidungen führten dazu, dass aus einem vorsichtig tragfähige Formen der Kooperation zwischen europäischen und nigerianischen Museen auslotenden Vorgehen ein Fahrplan zu einer Ruckzuck-Rückgabe der 1153 sich in deutschen Museen befindlichen Benin-Bronzen wurde. Doch die Bronzen blieben bekanntlich nicht lange beim Staat Nigeria, denn der damalige nigerianische Präsident Buhari übereignete sie Anfang 2023 autokratisch und die nationalen, öffentlichen Museen übergehend dem König von Benin: Nun sind sie dessen Privateigentum. Inzwischen hat auch das von Deutschland finanziell unterstützte Edo Museum of West African Art, das die Benin-Bronzen aufnehmen sollte, seinen Glamour verloren. Es ist von einem Pavillon für westafrikanische Kunst die Rede und wurde deshalb in Museum for West African Art umgetauft. Dennoch: Godwin Obaseki, der Gouverneur des Bundesstaates Edo mit Hauptstadt Benin City, hat bei seinem Berlin-Besuch im September bereits angekündigt, dass er mit der präsidialen Übereignung nicht einverstanden ist.

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