Kalkar war eine nette Kleinstadt am Niederrhein, friedlich und katholisch, bis dort in den 1970er-Jahren der Bau eines Kernkraftwerkes geplant wurde, des sogenannten Schnellen Brüters. Es folgten jahrelange Gerichtsverfahren, Verfassungsbeschwerden, politische Querelen, vor allem aber eine Großdemonstration nach der anderen und eine immer skeptischer werdende Bevölkerung. Schließlich setzte man das Projekt Mitte der 80er-Jahre als eine der größten Investitionsruinen Deutschlands in den Sand. Zur politischen Geografie der Kernspaltung zwischen Los Alamos und Fukushima gehört seither auch Kalkar.