Psychologie

Kinderlose Frauen: Einsam, bedrohlich und unfertig

Frauen, die sich gegen das Muttersein entscheiden, werden pathologisiert, sagt Psychologin Fiona Kalkstein. Sollte man deshalb Kinder bekommen?

Soll ich oder soll ich nicht? Aus psychologischer Perspektive wird klar davon abgeraten, sich eine Altersgrenze zu überlegen, bis zu der man entscheiden möchte, ob man Kinder haben will.
Soll ich oder soll ich nicht? Aus psychologischer Perspektive wird klar davon abgeraten, sich eine Altersgrenze zu überlegen, bis zu der man entscheiden möchte, ob man Kinder haben will.imago/Alberto Menendez

Berlin-Es heißt: Kinder machen glücklich. Kinder zu bekommen, sei der einzig wahre Sinn des Lebens. Wer sich gegen sie entscheidet, wird ein einsames, leeres Leben führen und vor allem: die Entscheidung im Alter bereuen. Die Gesellschaft hält keine schönen Aussichten für Frauen bereit, die gewollt kinderlos sind. Wer sich gegen das Muttersein entscheidet, gilt vielen heutzutage immer noch als irgendwie unnatürlich, unfertig, für manche haben solche Frauen gar etwas Bedrohliches an sich. „Es ist ein starker Emanzipationsprozess, zu sagen: Ich bestimme über meinen eigenen Körper, über meine eigene Zukunft und auch darüber, den Beitrag, der von mir als Frau erwartet wird, nicht zu leisten“, sagt Fiona Kalkstein, die an der Freien Universität Berlin Psychologie studiert und an der Universität Duisburg-Essen promoviert hat. „Mit dieser Entscheidung nehmen sich Frauen dasselbe Recht heraus wie Männer und machen sich unabhängig. Damit kommen viele andere nicht zurecht.“

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar