Kritik an Corona-Politik

Forscher: Corona-Weltkarten verzerren den Blick und schüren Angst

Sogenannte Dashboards liefern eine vereinfachte Sicht auf komplexe Vorgänge, sagt der Humangeograph Jonathan Everts. Sie fördern nationale Alleingänge. Folgeschäden und gesellschaftliche Ungleichheiten bleiben verborgen.

Das Dashboard der Johns Hopkins University, Ansicht vom Freitag.
Das Dashboard der Johns Hopkins University, Ansicht vom Freitag.Screenshot/Johns Hopkins University

Berlin/Halle-Es ist geradezu ein Symbol der Corona-Pandemie geworden: das Covid-19-Dashboard. Es handelt sich dabei um eine interaktive, grafisch aufbereitete Übersichtswebsite im Internet, eine Art lebendiger Weltkarte, die in Echtzeit mit Daten aus aller Welt gespeist wird. Das bekannteste ist das Covid-19-Dashboard der US-amerikanischen Johns Hopkins University (JHU). Auf ihm kann man an sich verändernden roten Kreisen ablesen, wie sich die Fallzahlen in den Ländern entwickeln. Millionen Menschen blicken täglich auf diese Seite, vergleichen die Länderzahlen, ziehen Schlüsse daraus, diskutieren darüber. Zwei Zahlen stechen hervor: die der weltweit mit Sars-CoV-2-Infizierten – am 4. September waren es 26,3 Millionen. Und die der weltweit Verstorbenen: mehr als 869.300.

Berliner Zeitung

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