Wenn er „vor hundert Jahren geboren wäre, würde ich logischerweise kein Filmregisseur geworden sein, sondern wahrscheinlich Löwenbändiger. Diese beiden Berufe haben eine große Ähnlichkeit miteinander“ – das behauptete der aus Österreich stammende Regisseur Richard Oswald in einem Selbstzeugnis aus dem Jahr 1928. Was haben Schauspieler und Löwen gemeinsam? Oswald verstand es, so unberechenbare Zeitgenossen wie Conrad Veidt und Anita Berber zu bändigen; sie liebten vor seiner Kamera, erspielten sich in gewagten Sujets das Mitgefühl des Publikums. Als er im Jahr 1933 von Berlin aus ins Exil ging, hatte Oswald ein umfangreiches und dabei höchst disparates Filmwerk geschaffen.

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